Carl Djerassi: „Vier Juden auf dem Parnass“ 3. November 2008  
 
Zeichnungen (c) Helmut Preller: Neue Nationalgalerie Berlin
 
   
 
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Neue Nationalgalerie Berlin
"Paul Klee und ein Engel"

Musikalische inszenierte Lesung rund um Klees Angelus Novus,
mit audiovisuellem Material
Mo, 3. November 2008, 19 Uhr

In seiner neuesten Publikation „Vier Juden auf dem Parnass - Ein Gespräch“ mit Fotokunst von Gabriele Seethaler, lässt der Autor Carl Djerassi, selbst leidenschaftlicher Klee-Sammler, vier außergewöhnliche Intellektuelle des 20. Jahrhunderts miteinander in fiktiven Dialog treten: Walter Benjamin, Theodor W. Adorno, Gershom Scholem und Arnold Schönberg. Aus diesem faszinierenden Buch hat Isabella Gregor das Stück „Paul Klee und ein Engel“ zusammengestellt, das am 3. November 2008 als musikalische szenische Lesung im Rahmen der Ausstellung „Das Universum Klee“ in der Neuen Nationalgalerie zur Aufführung kommt.

Ein wichtiger Faden, der über Jahre hinweg die Freundschaft zwischen Benjamin, Scholem und Adorno durchzog, war die Beschäftigung mit einem Werk von Paul Klee: ein kleines Engelbild von 1920 mit dem Titel Angelus Novus. Das Bild war seit 1921 in Benjamins Besitz. Nach Benjamins Tod 1940 (dasselbe Jahr, in dem auch Klee starb) ging es an Adorno, später an Scholem und schließlich 1986 an das Israel Museum in Jerusalem. Seinen posthumen Ruhm erwarb der aus bildnerischer Sicht eher unscheinbare Angelus Novus einerseits durch diese prominente Besitzerliste, andererseits dadurch, dass Benjamin ihn seiner berühmten These über den Begriff der Geschichte als Bildmetapher zugrunde legte und so zum „Engel der Geschichte“ machte.

In Gregors gelungener, visuell und musikalisch untermalter Inszenierung debattieren die vier klugen Herren über Geschichte und Bedeutung von Klees Engel. Arnold Schönberg, beispielsweise, der nicht nur als Komponist, sondern auch als Maler tätig war und sich als Advokat der Ästhetik versteht, kann eine auf berühmter Provenienz beruhende Kanonisierung des Angelus Novus nicht billigen. Adorno indes wartet mit seinem Wissen darüber auf, wie viele Musiker durch das Bild zu Kompositionen – von Klassik bis Rap – inspiriert wurden.

Mit den Schauspielern Hannes Gastinger, Helmut Rühl, Leopold von Verschuer u.a. Gesang Almut Hellwig, am Klavier Rainer Oster. Musik von Arnold Schönberg, Claus-Steffen Mahnkopf, Erik Weiner und von und mit Egill Ólafsson. Regie Isabella Gregor.

Karten 20 Euro

Das Buch:
Carl Djerassi (Autor), Seethaler Gabriele (Fotografie):
Vier Juden auf dem Parnass: Ein Gespräch. Benjamin – Adorno –
Scholem – Schönberg. Haymon Verlag, Innsbruck & Wien, 2008
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