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Charakteristik iii: Der Rhythmus
Rhythmus entsteht für Messiaen nicht aus der Erfüllung
eines Taktschemas oder aus Betonungen,die sich vorgegebenen
Ordnungen fügen oder sperren. »Rhythmisch ist eine
Musik, die die Wiederholung, das Ebenmaß und die gleichen
Unterteilungen meidet, die inspiriert ist von den Bewegungen
der Natur, Bewegungen von freier und ungleicher Dauer.«
Der eigentümliche Fluss von Messiaens Musik entsteht
dadurch, dass er die üblichen Schemata durch hinzugefügte
Notenwerte außer Kraft setzt. Statische Wirkungen erzielt
er nach dem Vorbild der indischen Musik durch Rhythmen, die
vor- und rückwärts gelesen gleich lauten. Dramatische
Verläufe aber erzeugen »rhythmische Personen«,
etwa das Zusammenwirken von drei Rhythmusschichten, von denen
eine die andere angreift, zurückdrängt, selbst wieder
weicht, während die dritte neutral und unverändert
bleibt. Auch für die Gestaltung der Zeit nahm Messiaen
entscheidende Anregungen aus außer- europäischer
Musik auf. Er komponierte im Ansatz Weltmusik, indem er Methoden
und Erkenntnisse anderer Kulturen für sich nutzte. Der
Universalität seines Stoffes entspricht die Universalität
der musikalischen Mittel. |